Unsere “Vision 2025” – Das neue St. Thomas Operating Theatre and Laboratory Building

Unser derzeitiges Fazit:

Mit unglaublich viel Einsatz und finanzieller Unterstützung ist es uns gelungen in 7 Monaten Bauzeit in Nawanyago ein neues Krankenhausgebäude mit Operationssaal, Intensivstation und großem Labor zu erstellen. Das ganze Vorhaben, so unvorstellbar die Umsetzung ursprünglich war, stand und steht, offensichtlich unter einem guten Stern oder wie Sister Angela sagen würde „we are blessed“.

Jetzt warten wir nur noch auf die – seit langem beantragte – Zertifizierung und damit Hochstufung zum Health Centre IV, damit endlich auch Operationen durchgeführt werden können. Das entsprechende Personal ist bereits angestellt (Stand November 2024).

DIE FAKTEN:

2 Stockwerke, insgesamt 360 qm Nutzfläche, mit nach innen geneigtem Dach und 20 KW Solaranlage, einer weiteren UV-Entkeimungsanlage von aqua pura, Abwasserbeseitigung, warmem Wasser in Duschen auf beiden Stockwerken, ein voll ausgestatteter OP, 3 kompletten Intensivplätzen, mehreren Büro- und Lagerräumen, einem großen Labor so wie verschiedenen Räumen für Spezialsprechstunden von Gynäkologie und Zahnmedizin. Auch Sozialräume für Labormitarbeiter und Umkleiden für OP-Mitarbeiter gibt es selbstverständlich. Alles in allem ein „german standard hospital“ in Nawanyago – für alle Beteiligten kaum zu fassen.

WIE KAM ES DAZU?

Wie sind wir – als kleiner Verein mit damals 30 Mitgliedern – überhaupt auf die Idee gekommen das kleine Health Centre III in Nawanyago/Uganda um einen Neubau mit 360 qm Fläche zu erweitern?

Die ursprüngliche Idee zu unserer Vision 2025 beruht auf einer Aussage von Sister Angela aus dem Jahr 2014. Damals besuchte sie zum ersten Mal auf unsere Einladung Gemmingen und hospitierte währenddessen einen Tag lang in der Praxis Dres. med. Klimm in Gemmingen und ihr Hauptfazit war: „so einen kleinen OP brauche ich auch in Nawanyago!“ (Zur Erläuterung: die Gemeinschaftspraxis Klimm verfügt über einen kleinen Eingriffsraum zur Versorgung kleinerer Wunden, Ohrspülungen, Verbands-wechsel etc.).

Zu diesem Zeitpunkt fanden kleine Wundversorgungen etc. in Nawanyago in einem heruntergekommenen, sehr schmutzigen, seit Ende der 1990er nicht mehr renovierten Raum statt. So war unsere Idee, einen dieser Räume wenigstens fließen zu lassen, sodass die Reinigung einfacher und der Hygienestandard besser werden würde. Im Rahmen unserer Vereinsgründung und des deutlich drängenderen ersten Projekts „Wasserversorgung“ verschwand diese Problematik aber erstmal aus unserem Blickfeld.
Erst als unsere Mitglieder Manfred, Jörg, Klaus und Florian Ende 2018 bereits knapp ein Jahr nach unserer Gründung nach Uganda fliegen konnten und die erste von aqua pura Schweiz NGO UV-Entkeimungsanlage an den drei neuen 10. 000 Liter Wasser-Tanks anbringen konnten, kamen wir darauf wieder zurück.

Eines Abends während des Aufenthalts wurde Florian zum Opfer eines Verkehrsunfalls mit mehreren Knochenbrüchen gerufen, welches nicht in Nawanyago versorgt werden konnte. So wurde die Ambulance mit Fahrer organisiert, um die Frau nach Schmerzmittelgabe nach Kamuli verlegen zu können. Auf dem Weg zum Abendessen trafen sich Jörg und Manfred auf dem Hof des Health Centres und Jörg fragte Manfred: was passiert denn da? Manfred meinte, da wird jemand verlegt, den man hier nicht operieren kann. Daraufhin antwortete Jörg: „Dann bauen wir halt als nächstes einen OP!“

Relativ schnell war klar, dass das sehr kleine und stickige und damit vor dem Hintergrund von Tuberkulose (Tbc) und anderen in Uganda vorkommenden Infektionskrankheiten für die Mitarbeiter gesundheitsschädliche Labor ebenso in den Neubau integriert werden sollte.

Pläne für eine Erweiterung des Labors gab es bereits während Florians Weltwärts- Aufenthaltes in 2012/13, die jedoch nicht realisiert werden konnten.

Da Sister Angela mit ihrem Sonografieangebot in Zusammenarbeit mit „Imaging the world“ 2018 schon sehr viel Erfolg hatte und plante, ihren Bachelor in Radiologie zu machen, sollte anfangs auch ein separater Raum für das Department Radiologie entstehen, der aber nicht verwirklicht wurde.

Direkt nach der Rückkehr wurde dieser erste Plan im Vorstand besprochen und dem Projekt der Name „Vision 2025“ gegeben, denn mehr als das war es 2018 nicht: Unsere Vorstellung, unsere „Vision“, wie das Nawanyago Health Centre im Jahr 2025 aussehen und was es leisten können sollte.

Ausgelegt auf das Jahr 2025 deshalb, da es uns damals, mit bis dahin insgesamt 9.000 € eingesammelten Spenden, vollkommen absurd vorkam, vorher auch nur einen einigermaßen großen Anteil (unser Ziel waren 80% vor Baustart) der ursprünglich geschätzten 120.000 € Baukosten für den Rohbau zusammen zu bekommen. Umso stolzer sind wir alle, dass wir – dank vieler kleinerer und größerer Spenden, besonders aber dank eines besonders großzügigen Spenders – bereits im Januar 2024 das neue Gebäude eröffnen konnten.
Ausgerüstet mit unserem Plan und einem neuen Flyer, den unser Mitglied Jörg entworfen hatte, fingen wir nun an Spenden zu sammeln, um unsere Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Wir begannen mit dem Verkauf von ugandischem Kunsthandwerk auf allen öffentlichen Veranstaltungen in und um Gemmingen: Kerwe, Weihnachtsmarkt, Gemmingen begrüßt den Frühling, Parkfest, überall waren wir mit einem Stand vertreten, auch Firmen wurden angeschrieben, Spendenboxen wurden aufgestellt, denn: „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“ und wir brauchten unfassbar viel Geld.

Doch dann kam Covid: ugandische Schulen schlossen (insgesamt 88 Wochen!), die Ernährung unserer Patenkinder litt und wir unterstützten ihre Familien mit Nahrungsmittelpaketen, während durch fehlende Veranstaltungen und die wirtschaftliche Lage in Deutschland auch unser Spendenaufkommen kleiner wurde. Doch auf einem Teilgebiet unseres Projektes tat sich einiges: nachdem wir von den SLK – Kliniken, Praxen der Gegend und Privatleuten immer wieder medizinisches Material zur Ausstattung des neuen Gebäudes erhalten hatten, wurde uns durch PD Dr. med. Michael Preusch, MdL, und den Pflegedirektor des Uniklinikums Heidelberg, die Ausstattung der gerade umgezogenen alten Chirurgischen Klinik angeboten. Dieser Nachmittag war für Florian wie Einkaufen ohne Geldbeutel. Stundenlang streiften wir durch dieses historische Gemäuer und durften auf alles, was noch da war und nicht schon ein „Reserviert“-Schild besaß, unsere Tusiima-Aufkleber kleben! So konnten wir an diesem Tag vier voll ausgestattete Intensivplätze von Monitoring über Spritzenpumpen, Betten, Dokumentationscomputern, Beatmungsgeräten (aus der Covid-Spitzenvorhaltung des Landes Baden-Württemberg) sowie viele Lafetten, Schränke, Verbandswagen, etc. für das neue Krankenhaus in Nawanyago sichern.

Beim ersten Trip nach Uganda nach der Covid-Pandemie im August/September 2021 hatte sich Florian mit dem Architekten und Bauunternehmer, der bereits für Sister Angela das „Administration Building“ auf dem Krankenhausgelände gebaut hatte, zur Planung getroffen. Mithilfe seines Entwurfs, der das erste Mal etwas wirklich Greifbares darstellte, gingen wir nach Corona dann weiter auf Spendensammlung. So griffen wir ab 2022 viele unserer Ideen wieder auf, was unter anderem, dank des Kontakts unseres Mitglieds Klaus, zum späteren „Phil“ – Konzert in Gemmingen führte.

Auch die konkrete Bauplanung schritt weiter voran: Im Juni 2022 flogen unsere 1. Vorsitzende Kerstin Weber-Kistler und ihr Ehemann Manfred Holzner, ehrenamtlicher Chef-Techniker unseres Vereins nach Nawanyago, um die Platzierung unseres Neubaus, die notwendigen Vorarbeiten und Übergangslösungen zu besprechen. Hier trafen die beiden zum ersten Mal auf Evalisto, den großen Glücksfall für unsere Vision 2025. Bereits bei seinem ersten Besuch in Nawanyago als Begleitung von Sr. Noelina Namusoke, Mother General des Bannabikira-Ordens wurde sofort mit der Geländebegehung und Vermessung des Bauplatzes begonnen.

Evalisto ist Ingenieur und Bauunternehmer und hat ein großartiges Fachwissen. Er überarbeitete z.B. die Bewehrungspläne, damit auch vier Wassertanks mit insgesamt 20.000 l Inhalt auf dem Dach installiert werden konnten. Für das schlüsselfertige Gebäude gab er dann ein Angebot in Höhe von ca.108.000 Euro ab und erhielt den Auftrag zum Bau unserer Vision 2025.

Inzwischen war klar, dass aufgrund der unzähligen Sachspenden an Medizintechnik und sonstigen Hilfsmitteln ein Containertransport nach Uganda notwendig werden würde. Dank der Vermittlung von Dr. med. Michael Preusch, seit September 2022 Schirmherr unseres Vereins, konnten wir 23.750 Euro für den Kauf eines Containers und Installation einer Solaranlage für die Bestandsgebäude, als Fördermittel des Landes Baden-Württemberg durch die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit erhalten.

Diese erste große Solaranlage sowie auch die dazugehörigen Speicherakkus konnten wir bei Rainer Holst, Elektromeister aus Norddeutschland und seit mehr als 20 Jahren Eigentümer der The Haven Lodge (auf der anderen Seite vom Nil) erwerben und von ihm und seinem Team montieren lassen.

Auch eine Bewerbung bei Cents for Help e.V. war dank der Patenschaft durch unser Mitglied Tobias, erfolgreich und so konnten wir mit den 5.000 Euro Fördermitteln ein Blutbildanalysegerät für das Labor beim St. Jude Medical Store in Kampala kaufen und den Umbau/Renovierung der bestehenden Ambulanzräume in Nawanyago finanzieren.

Am 28. Februar 2023 war es dann endlich so weit. In Nawanyago wurde offiziell der Grundstein gelegt und Kerstin, Manfred sowie unsere Mitglieder Beatrice und Mirko (der auch ehrenamtlich für uns als Anwalt tätig ist) waren neben vielen weiteren Gästen dabei.

Baubeginn war nach den überarbeiteten Plänen von Engineer Evalisto im Mai 2023.

Um sicherzustellen, dass jederzeit genügend Wasser während der Bauphase und dem späteren Betrieb zur Verfügung steht, wurde zuerst der neue Brunnen auf dem Krankenhausgelände durch Evalisto und sein Team gegraben. Bis Anfang August war die Grundplatte fertig und auch die Mauern des Erdgeschosses standen schon teilweise, als Vertreter u.a. des District Health Office plötzlich eine Änderung des Grundrisses forderten. Es sollte ein Krankenhaus nach ugandischem Standard gebaut werden, mit schmalen Türen, vielen Strecken zu laufen, statt Notfallpatienten auf einer Trage liegend von der Erstversorgung bis in den OP fahren zu können. Nachdem mehrere solche Unstimmigkeiten und Unklarheiten auftraten, flogen Manfred und Florian kurzfristig im August 2023 für eine Woche nach Uganda, um Details zu klären, die online nur schwer zu vermitteln sind. So wurden aus den nach ugandischem Maßstab durchschnittlich 2 Steckdosen pro Raum (60 insgesamt), aufgrund der bereits gekauften Ausstattung insgesamt um die 130, welche deutlich eher dem Bedarf in einem deutschen Krankenhaus mit den vielen verschiedenen Geräten entsprechen. Die bereits erfolgten Änderungen wurden zurückgebaut. Außerdem wurde überprüft, ob alle Gänge und Türen problemlos mit einem Bett oder Trage durchquert werden können, wie die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung auszusehen haben, wo die Steckdosen in den jeweiligen Räumen angebracht werden müssen, um nah genug an Betten/Schreibtischen etc. zu sein, von wo aus mit welchem Lichtschalter welches Licht geschalten werden muss und vieles, vieles mehr.

Dank täglich fast 20 Stunden Arbeitszeit mit gleichzeitig bis zu 25 Bauarbeitern auf der Baustelle, war der Baufortschritt insgesamt so rasant, dass wir nach der Rückkehr sofort mit der Planung der offiziellen Eröffnung im Rahmen unserer ersten Gruppenreise im Januar 2024 begonnen haben.

Nach vielen Wochen harter Arbeit war der Container mit 76 Kubikmetern medizinischer Hilfsgüter und mit einem Gesamtgewicht von rund 15.000 kg Anfang September 2023 endlich fertig gepackt. U.a. waren, neben der o.g. Sachspenden der Uniklinik Heidelberg, mobile Röntgengeräte, unzählige Rollatoren, Gehstützen und Rollstühle, Babywärmebett und -wärmelampe, Spineboard, Notfallrucksack, gynäkologischer Untersuchungsstuhl und als Füllmaterial u.a. mehr als 90 kg gestrickte Mützchen und Söckchen von unserem Strickprojekt dabei. Durch den Transportkostenzuschuss von Engagement Global gGmbH wurden 75% der Transportkosten zwischen Gemmingen und dem Zollhof in Uganda übernommen. Am 12. September 2023 hat dann unser Container seinen Standplatz auf dem Betriebsgelände von Wüteria Mineralbrunnen in Gemmingen verlassen und wurde auf den Weg in Richtung Nawanyago gebracht.

Die Vorbereitungen für unser Benefizkonzert durch „Phil-The Genesis & Phil Collins Tribute Show“ liefen mittlerweile auf Hochtouren mit dem Ziel möglichst viele Einnahmen für unser Krankenhausprojekt zu erzielen. Das Konzert in Gemmingen im November 2023 war ein sensationeller Erfolg und wird allen Besucherinnen und Besucher, aber auch den 100 Helferinnen und Helfer immer in Erinnerung bleiben.

Durch den Erlös wurde nach Fertigstellung des Gebäudes im Januar 2024 die Installation einer 20 KW Solaranlage auf dem Dach des neuen Gebäudes ermöglicht (die sogenannte „Phil-Solaranlage“) mit 36 Batterien mit jeweils 240 W wodurch das Krankenhaus komplett autark mit fließend Wasser aus dem o.g. Brunnen und mehreren großen Solaranlagen betrieben werden kann!

Sogar die komplette Außenanlage konnte dank der Erlöse aus dem Phil-Konzert noch zusätzlich finanziert werden. Auch diese zweite Solaranlage wurde von Rainer installiert und dank ihm wurde auch die Wasserversorgung des Gebäudes „geckosicher“ gemacht.

Gleich nach dem Konzert Ende November 2023 reisten unsere Mitglieder Jörg, Moritz, Klaus und Daniela nach Uganda, um den Container entgegenzunehmen und auszuräumen. Da dieser bereits am 11. November 2023 in Jinja angekommen war und 10 Tage darauf vom Zoll freigegeben wurde, war davon auszugehen, dass dies funktionieren würde. Da sich aber jede Woche eine neue ugandische Behörde, die ihre Vorgaben zum Eintreiben von Steuergeldern oder Abgaben für das Jahr 2023 noch erfüllen wollte und dazu jeweils eine neue Genehmigung erteilt werden musste, meldete, wurde der Container leider während der ganzen Zeit, die das Team in Uganda war, nicht freigegeben. Auch Florian, der sofort nach Abschluss seines Medizinstudiums als frischgebackener Arzt am 9. Dezember 2023 nach Uganda flog, konnte den Container nicht entgegennehmen. Neben seiner Tätigkeit im Krankenhaus, der Überwachung der letzten Bauabschnitte inklusive Außenanlagen und der Planung der Eröffnung, musste er sich auch noch täglich intensiv um die Freigabe des Containers kümmern. Da eine Schmiergeldzahlung niemals in Frage gekommen wäre, muss man ugandische Behörden durch Präsenz nerven. Wenn der „big muzungu“ nämlich jeden Tag bei einem im Büro steht, nachfragt, Mails schreibt, versucht Vorgesetzte zu erreichen und einen immer wieder nervt, bewegt auch ein ugandischer Beamter einen Finger. Wirklich voran kamen wir jedoch erst, nachdem wir Kontakt zur ehemaligen Parlamentsvorsitzenden, heutigen „Minister for East African Affairs“ und Woman Member of Parliament für den Kamuli Distrikt, Dr. Rebecca Kadaga aufgenommen hatten. Es kam Bewegung in die Sache, jedoch weiterhin weder in akzeptabler Geschwindigkeit noch Transparenz. Ein Hoch auf die deutsche Bürokratie und EU-Zollrichtlinien!

Selbst Matthäus und Lennart, die über Weihnachten und Silvester nach Uganda kamen, mit dem Ziel die Einrichtungsgegenstände zu montieren, konnten die Ankunft des Containers nicht mehr miterleben. Die Fertigstellung des Gebäudes schritt jedoch mit Siebenmeilenstiefeln voran: Bei Abreise von Jörgs Team waren noch mehrere Meter hohe Erdhügel rund um die Baustelle zu sehen, zu Weihnachten war schon ein Großteil des Hofes gepflastert! Und auch auf dem Gebiet des Containers konnte ganz kurz vor knapp endlich noch ein Erfolg vermeldet werden: am Mittwoch, den 10. Januar, also knapp 16 Stunden vor dem Beginn der offiziellen Einweihung, fuhr der Container endlich auf den Hof! Vorausgegangen waren 72 Stunden harter Verhandlungen und schlussendlich die Zahlung des endgültigen Abgabenbescheides in Höhe von 16 Mio. UGX, also ca. 4.000 Euro. Aus unserer Sicht immer noch viel zu hoch und nicht gerechtfertigt, so war es die einzige Möglichkeit, unseren Container freizubekommen. Nachdem wir in Deutschland mehrere Monate gebraucht hatten, den Container zu packen, so war er in Nawanyago in nur 5 Stunden mit zusammen 20 Helfern größtenteils ausgeräumt. Zu diesem Zweck wurde Manfred von der Reisegruppe, die kurz zuvor in Entebbe eingetroffen war, losgeeist und mit einer Gruppe von Helfern, die für die Deko der Eröffnung zuständig waren, in einer abenteuerlichen Fahrt mit der Ambulance nach Nawanyago gebracht, um direkt das Ausladen zu koordinieren.

Nach dieser Nachtschicht waren wir sehr stolz den geladenen Gästen so wenigstens ein provisorisch eingeräumtes Gebäude präsentieren zu können, damit diese zumindest eine Vorstellung wie es einmal fertig eingerichtet aussehen soll, bekommen konnten.

Die Eröffnung am 11. Januar 2024 war ein riesiges Fest: Der ganze Ort war auf den Beinen, Gäste aus Kenia, Tansania, Ruanda, den USA, ganz Uganda und natürlich unsere Reisegruppe – insgesamt 10 Tusiima-Mitglieder – waren anwesend, um diesen Meilenstein zu feiern. Unser persönlicher Ehrengast war der deutsche Botschafter in Uganda, S. E. Matthias Schauer, der eine wunderbare, sehr persönliche Rede hielt und sich von unserem Engagement sehr beeindruckt zeigte. Ehrengast der gesamten Veranstaltung war Ministerin Rt. Honorable Rebecca Kadaga, die sich in ihrer Rede für die ausufernde Bürokratie entschuldigte und uns für die Unterstützung der Menschen in Nawanyago dankte.

Höhepunkt war die feierliche Taufe des Gebäudes auf den Namen „St. Thomas Operating Theatre and Laboratory Building“ mit Enthüllen der Gedenkplakette durch unsere 1. Vorsitzende Kerstin Weber-Kistler und unseren Uganda-Beauftragten Florian Kistler.

Nur kurze Zeit nach der Eröffnung fand dann auch gleich das erste Hörgeräte-Camp der Rhein-Neckar-Akustik im neuen St. Thomas Gebäude statt. 3 Hörakustik-Meisterinnen sowie der pensionierter HNO-Arzt Dr. Goth waren auf Firmenkosten für zwei Wochen in Nawanyago und konnten dadurch rund 70 kleine und große Patienten mit Hörgeräten versorgen. Die Hörgeräte wurden dabei vor Ort nach Abdruck hergestellt und angepasst. Die neuversorgten Patienten waren unendlich dankbar. Eine Wiederholung des Camps ist für Februar 2024 bereits in Planung.

In den letzten Monaten seit der Eröffnung wurde der OP-Saal strahlensicher gemacht, sodass Sister Angela, mittlerweile zugelassene Radiologin- dort das – im Container mitgebrachte – erste mobile Röntgengerät im Kamuli-Distrikt einsetzen kann.

Auch das Labor ist mittlerweile in das Obergeschoss des St. Thomas Building eingezogen und dank einer weiteren Spende in Höhe von 5.000 Euro von Cents for help e.V. perfekt ausgestattet.

Wie können Sie uns unterstützen?

Durch Geldspenden, durch das Aufstellen von Spendenboxen, durch das Auslegen und Weitergeben von Flyern. Oder Sie haben vielleicht eine Idee für eine Benefizveranstaltung, werden Mitglied und vieles mehr…

Auch wenn die Einweihung mittlerweile erfolgt ist, gibt es noch viel zu tun, um das Krankenhaus so auszustatten wie als „German standard hospital“ notwendig ist und so den Patienten in Nawanyago nachhaltig helfen zu können. Wir bitte deshalb auch um IHRE Spende!

Unser Spendenkonto:

Kreissparkasse Heilbronn

IBAN: DE08 6205 0000 0000 5030 26, BIC: HEISDE66XXX

Bei weiteren Fragen zu unserem Projekt wenden Sie sich bitte an vorstand@tusiima-nawanyago.eu oder Tel. 07267 319.